Roter Abend: Mittwoch, 05. März 2014 ab 20 Uhr
im Stadtteilladen Zielona Gora, Grünberger Str. 73, Berlin-Friedrichshain
In den letzten Monaten wurde linken Aktivist_innen aus verschiedenen politischen Zusammenhängen zwangsweise ihre DNA entnommen, bzw. sie wurden mit einer DNA-Zwangs-Entnahme bedroht.
Damit geriet eine Untersuchungs- und Ausforschungsmethode in den Fokus linker Antirepressionsarbeit, die eine lange Geschichte hat. Aber auch die Kritik und der Widerstand gegen die DNA-Untersuchungen ist alt. Es waren feministische Zusammenhänge, die sich bereits in den 80er Jahren mit den Möglichkeiten biologischer Überwachung auseinandersetzten und 1998 gegen die Einrichtung der DNA-Datenbank beim BKA protestierten.
In dieser Tradition steht auch das Gen-ethische Netzwerk (GEN), das 2011 die Kampagne „DNA Sammelwut stoppen“ initiiert hat (siehe fingerwegvonmeinerDNA.de).
Am Roten Abend wird Susanne Schultz vom GeN die Hintergründe der DNA-Untersuchung erläutern und auch auf den Widerstand dagegen eingehen. Schultz wird dabei auch die internationalen Aspekte der DNA-Datenbanken berücksichtigen, wie das Abkommen zum transatlantischen DNA-Datenaustausch mit den USA und den DNA-Datenaustausch innerhalb der EU.
Zudem werden aktuell von der DNA-Zwangsentnahme Betroffene aus unterschiedlichen Verfahren über ihren Widerstand berichten. Wir möchten die langjährige Arbeit zu den DNA-Tests für die aktuelle Antirepressionsarbeit nutzbar machen. Zudem soll am Beispiel der DNA-Tests für eine Antirepressionsarbeit geworben werden, die nicht erst dann einsetzt, wenn der eigene Zusammenhang betroffen ist. Denn ein zentrales Ziel der DNA-Entnahme ist die Erfassung und Kriminalisierung von Protest und Widerstand.