Schlagwort-Archive: Studium

Der frühe Syndikalismus als Antikriegsopposition – eine Rezension

Über die Freie Vereinigung deutscher Gewerkschaften (FVdG) im Ersten Weltkrieg informiert eine Neuerscheinung

Helge Döhring
Syndikalismus in Deutschland 1914-1918. „Im Herzen der Bestie“.
Anarchistinnen & Syndikalistinnen und der Erste Weltkrieg, Band 2
Verlag Edition AV, Lieh (2013), € 17,00

Darstellungen von politischen Strömungen im kaiserlichen Wilhelminismus, die sich in der Zeit des sich zum hundertsten Mal jährenden ersten weltumspannenden Krieg fundamental oppositionell zeigten, fallen selbst im Jubiläumsjahr spärlich aus. Trotz der Dutzenden Neuerscheinungen der vergangenen Monate zu den Hintergründen und zum Verlauf des Ersten Weltkrieges bleibt eine Spurensuche nach diesen Tendenzen, die nicht in den chauvinistischen Chor des „Augusterlebnisses“ von 1914 einstimmten, weitgehend aus.
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Deutsche Libertäre im Spanischen Bürgerkrieg – eine Rezension

Rolle und Bedeutung der Exilgruppe Deutsche Anarcho-Syndikalisten (DAS)

Nelles Dieter; Linse, Ulrich; Piotrowski, Harald; Garcia, Carlos
Deutsche AntifaschistInnen in Barcelona 1933-1939
Die Gruppe „Deutsche Anarchosyndikalisten“ (DAS)
Verlag Graswurzelrevolution, Freiburg 2013
425 S., € 24,90

Die Primär- und Sekundärliteratur zum Spanischen Bürgerkrieg (Juli 1936 bis April 1939) ist reichhaltig und breit aufgestellt. Zu schließende thematische Lücken finden sich dennoch allenthalben, zumal weiterhin Archivbestände, insbesondere in Russland, auf eine systematische Erschließung und Auswertung warten. Ein deutsch-spanischer Autorenkreis, dem Dieter Nelles, Ulrich Linse sowie das Autorenduo Carlos Garcia und Harald Piotrowski angehören, unternimmt mit einer Buchveröffentlichung den Versuch, eine der organisationsgeschichtlichen Forschungslücken zu schließen.

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Die „Tarifeinheit“ als Hebel der Begrenzung des Streikrechts

Dem (originellen) Ideenreichtum und der (kreativen) Begriffsschöpfung sind wahrlich kaum Grenzen gesetzt. Hinter dem Wort „Tarifeinheit“ steckt leider nicht das, was vermutet werden könnte, wie z.B. gleicher Lohn für gleiche Arbeit, Verhinderung von Dumpingverträge kapitalnaher „Gewerkschaften“ oder das Untersagen von Unternehmensausgründungen, um Tarifverträge zu unterlaufen. Nein, Bekanntgaben von Neuordnungen versprechen durchweg nicht Verbesserungen, sondern Verschlechterungen der Ausgangsbedingungen für den Kampf um Klassenautonomie und Solidarität. So auch in diesem Falle …
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Die christlich-anarchistische Synthese – eine Rezension

Über libertäre Dimensionen im Christentum informiert ein neuer Sammelband

Sebastian Kalicha (Hg.)
Christlicher Anarchismus. Facetten einer libertären Strömung
Verlag Graswurzelrevolution, 2013, 192 S., € 14,90

Rezension von Oliver Rast

Die ideengeschichtliche Fusion von Christentum und Anarchismus zu einem christlichen Anarchismus erscheint auf den ersten und zweiten Blick höchst widersprüchlich. Es ist erklärungsbedürftig, wie diese beiden, in sich überaus fragmentierten und heterogenen Weltsichten zueinander finden können, denn atheistische Grundlagen sind nach herkömmlicher Sprachregelung für libertäre Bewegungen wesentlich charakteristischer als religiöse.

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JVA Tegel streitet Antragstellung ab – Gegendarstellung

Pressemitteilung des SKOR

Am Sonntag, den 6.10., veröffentlichten wir einen Aufruf, den inhaftierten Antimilitaristen und Gewerkschafter Oliver R. zu unterstützen, der seit dem 1.10. Vollzeitstudent ist, jedoch nicht von der Knastarbeit befreit wurde. Der Aufruf wurde in der jungen welt vom 7.10. abgedruckt und veranlasste den Journalisten Peter Nowak, selbst zu recherchieren. Das Ergebnis publizierte er in einem Artikel in der taz vom 08.10., außerdem machte er mit dem Soli-Komitee ein Interview, das in der Jungle World vom 16.10. nachzulesen ist. Parallel dazu brachte die Fraktion Bündnis90/Grüne das Thema unter der Fragestellung „Unerwünscht? Unter welchen Voraussetzungen werden Inhaftierte in der JVA Tegel, die ein Fernstudium absolvieren, von der Arbeit freigestellt?“ am 16.10. im Rechtsausschuss des Berliner Abgeordnetenhauses ein.

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Die Realität der Knastarbeit – jungle world

jungle world | 17.10.2013

Der wegen angeblicher Mitgliedschaft in der Militanten Gruppe inhaftierte Oliver R. soll trotz eines Fernstudiums weiterhin 40 Stunden wöchentlich arbeiten. Emma Michel gehört zum Solidaritätskomitee für R., der sich auch bei den Industrial Workers of the World (Wobblies) engagiert.

von Peter Nowak

Was kritisiert Ihr Solidaritätskomitee am Umgang mit studierenden Gefangenen in der JVA Tegel?

Wir kritisieren generell den Umgang der JVA Tegel mit Gefangenen. Oliver musste schon mehrfach erleben, wie Entscheidungen hinausgezögert und schriftliche Bescheide erst nach mehrmaliger Nach­frage angefertigt wurden. So haben Gefangene nicht einmal die Möglichkeit, Rechtsmittel einzulegen.

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Scheine machen? Tüten kleben!

taz | 15.10.2013

JUSTIZ Ein Häftling in Tegel wird trotz Fernstudium nicht von der Arbeit freigestellt. Warum, bleibt unklar

von Peter Nowak

Oliver R. hat zurzeit eine 78-Stunden-Woche. Seit dem 1. Oktober belegt er wöchentlich 38 Stunden Kurse für sein Studium der Kulturwissenschaft an der Fernuniversität Hagen. Daneben faltet er 40 Stunden Kartons und klebt Tüten: R. arbeitet in der Kartonageabteilung der JVA Tegel.

Zu einer Haftstrafe verurteilt wurde R. wegen angeblicher Mitgliedschaft in der Militanten Gruppe (mg). Zunächst war er im offenen Vollzug und arbeitete in einer Buchhandlung. Als er im vergangenen Mai im Zusammenhang mit einer Großrazzia gegen die mutmaßliche mg-Nachfolgeorganisation „RAZ“ in den geschlossenen Vollzug verlegt wurde, entschloss er sich zur Aufnahme des Studiums.

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